Tja, da ist er also. Der erste Blogbeitrag. Und dann auch noch zum High-End-Interior-Thema schlechthin: unserer Kinderküche! 😀 So viele von euch Mädels haben mich gefragt, wie ich dieses Goldstück hochklassigen Interiordesigns denn wohl zusammengezimmert hätte. Nun ja – wie? Das weiß ich auch nicht mehr so genau. Vermutlich mit viel Schweiß, Tränen, Verzweiflung, wunden Fingern und einem schimpfenden Ehemann, der meine halbgare Konstruktion am Heiligen Abend vor vier Jahren irgendwie vom Keller unter den Weihnachtsbaum schleifen musste. Deshalb mein erster Tipp: baut sie nach Möglichkeit dort auf, wo sie auch hin soll! Aber ihr wisst ja selbst: Glänzende Kinderaugen machen jeden kurzfristigen Gedanken ans endgültige Aufgeben wieder gut. Und jetzt mitten rein in den Ikea Hack Kinderküche. Viel Spaß!
Das habe ich für die Kinderküche gekauft:
- 3 Waschtischunterschränke von Ikea Modell „Fullen“ (15,00 € pro Stück)
- Zwei Holzplatten in den Maßen 120cm x 40 cm und 100cm x 40 cm (Zuschnitt aus dem Baumarkt, etwa 15,00 €)
- Schreibtischaufsatz von Ikea Modell „Micke“ (30,00 €)
- 5 Griffe von Ikea Modell „Lansa“ (6 Stück 24,00 €)
- 8 Einlegeböden
- Bilderrahmen von Ikea Modell „Ribba“ in den Maßen 25cm x 25 cm
- Sieb von Ikea (Modellname unbekannt, Durchmesser 20 cm)
- Wand/Klemmspot Ikea Modell „Ranarp“ (19,99 €)
- Klebespots Ikea (19,99 €)
Weitere Materialien für den Aufbau und die Ausstattung
- Hundenapf
- Alter Wasserhahn
- Wanduhr mit Plastikrahmen
- Glaseinlegeboden aus Kühlschrank
- Schrauben
- Winkel
- Klappwinkel
- Flachwinkel
- Magnetschließer
- Doppelseitiges Klebeband
- schwarzer Sprühlack
- Haken
- Kordel
1. Zuschneiden und Vorbereiten.
Okay zugegeben: Die „Waschmaschine“ dreht sich nicht – ist aber trotzdem das Highlight der Küche!
Als erstes nehmt ihr euch aus den Bauteilen für die Waschtischunterschränke eine linke und eine rechte Tür heraus und macht die Zuschnitte für die Waschmaschine (rechte Tür) und den Backofen (linke Tür). Für den Backofen habe ich das Maß 21cm x 21 cm gewählt, damit der Ribba-Rahmen als Ofentür draufpasst. Für die Waschmaschine habe ich den Zuschnitt nach dem Durchmesser des Siebes (hier 20 cm) gerichtet. Dementsprechend hat der runde Zuschnitt einen Durchmesser von 18,5 cm, damit das Sieb dahinter nicht zu knapp draufsitzt. Außerdem nehmt ihr die kleinere der beiden Holzplatten und macht dort den Zuschnitt für die Spüle. Ich habe einen Zuschnitt von 24 cm Durchmesser gewählt, weil der Hundenapf mit Rahmen auf 26 cm kommt. Bitte bei der Auswahl des Hundenapfes darauf achten, dass dieser nicht zu tief ist, sonst stößt er an das Sieb. 🙂 Alle drei Bauteile habe ich einfach kurz zum Schreiner gebracht, der mir das in fünf Minuten und freundlicherweise kostenlos gemacht hat. Mit einer Stichsäge könnt ihr das aber auch problemlos selbst machen!
Der beleuchtete Backofen hilft bei nächtlichen Backaktionen!
Sind die Zuschnitte gemacht, baut ihr zuerst die Waschmaschinen- und die Ofentür fertig. Für die Waschmaschine legt ihr die Tür auf die Rückseite, nehmt zwei kleine Winkel und schraubt das Sieb von hinten an die Tür. Vorne setzt ihr den Rahmen von einer Plastikuhr drauf (in meinem Fall hat diese einen Durchmesser von 24 cm gesamt) und schraubt diesen mit zwei Schrauben an der Tür fest. Für den Backofen nehmt ihr den Ribba-Rahmen und schraubt ihn vorderseitig auf die Tür drauf. Einfacher ist es, wenn ihr den Backofengriff schon vorher auf dem Ribba-Rahmen befestigt.
2. Aufbau der Waschtischunterschränke und des Schreibtisch-Aufsatzes
Dann geht es an den Aufbau der Waschtischunterschränke. Ich habe statt der weißen Knöpfe lieber andere Griffe verwendet. Das könnt ihr nach Belieben machen. Leider habt ihr bei solch länglichen Griffen dann jeweils zwei Löcher, die man sieht. Mit weißen Klebestreifen sieht man die aber gar nicht mehr (sollte ich vielleicht mal anbringen!) Ihr stellt die Waschtischunterschränke so auf, wie sie später stehen sollen. Wichtig: Bei dem Waschtisch, in den später Spüle und Waschmaschine kommen, lasst ihr bitte die obere Platte weg und schraubt direkt die Holzplatte drauf. Ich habe dafür einfach kleine Winkel verwendet. Auf den anderen beiden Waschtischen könnt ihr die Platte drauflassen, da hier ja keine Ausschnitte gesägt wurden. So habt ihr noch mehr Stabilität. Den Höhenunterschied zwischen den beiden Küchenseiten habe ich später einfach durch Filzfüße ausgeglichen. Achtung: Die Holzplatte könnt ihr auf der längeren Seite (also auf der Seite mit den zwei Waschtischen) am besten mit Schrauben befestigen – und zwar an den Stellen, wo später auch der Regalaufsatz draufsteht. Also bevor ihr schraubt, am besten den Ikea-Schreibtisch-Aufsatz aufbauen und probeweise aufstellen – dann könnt ihr genau an den Stellen schrauben, ohne dass es päter zu sehen ist.
Ich habe das Holz für die Platten so ausgemessen, dass es einen kleinen Überstand gibt, wie er auch bei normalen Küchen vorhanden ist. Bitte denkt dran, dass ihr die beiden Eck-Küchenseiten mit Flachwinkeln gut miteinander befestigt. Ich habe die Küchenseite mit nur einem Waschtisch zusätzlich mit einem Winkel an der Wand befestigt.
Sind die Waschtische – am besten noch ohne Türen – aufgebaut, könnt ihr die Waschmaschine und die Backofentür einbauen. Die Tür für die Waschmaschine wird einfach mit Winkeln an den inneren Seitenwänden des Waschtisches befestigt (geht am besten von hinten!). Das war´s auch schon! Bei der Backofentür könnt ihr jetzt den Magnetschließer sowohl an die Ofentür wie auch an den Rahmen des Waschtischunterschrankes anbringen. Damit sich der Ofen nachher auch schön öffnen lässt, nutzt ihr natürlich nicht die mitgelieferten Scharniere, sondern nehmt zwei Klappwinkel, die ihr unten sowohl an der Backofentüre wie auch am unteren Boden des Waschtisches befestigt. Und zack – bald kann heftig gebacken werden!
3. Aufsatz und Beleuchtung
Die Beleuchtung durch die selbstklebenden Ikea-Spots ist sanft und stark zugleich.
Jetzt fehlt nicht mehr viel! Bevor ihr den Schreibtisch-Aufsatz an die Küchenzeile schraubt, könnt ihr mit den Led-Leuchten von Ikea für eine schöne indirekte Beleuchtung sorgen. Dafür habe ich mir die Leuchten mit vier Spots gekauft. Drei habe ich dann oben in den Schreibtisch-Aufsatz geklebt und den vierten in den Backofen. Sind die Spots geklebt und die Kabel alle nach hinten durchgesteckt, stellt ihr den Schreibtisch-Aufsatz auf und verschraubt ihn mit der Wand. Sehr wichtig – sonst wird´s lebensgefährlich für die kleinen Köche!
4. Der letzte Schliff, Deko und Krimskrams
Das ungeschlagene It-Piece: der echte Wasserhahn! 😀
Die Kochplatte habe ich aus dem Glas-Einlegeboden eines alten Kühlschranks genommen und mit schwarzen Lack lackiert. Nach dem Trocknen habe ich von Hand vier silberfarben Kreise mit einem Edding draufgemalt, die selbst nach vier Jahren heftigen Akkord-Kochens noch ein wenig zu sehen sind. Es gab auch einmal eine ganz einfache Anschaltfunktion für die Platten, aber die hat sich inzwischen verabschiedet. Die Herdplatte habe ich einfach an vier Stellen mit doppelseitigem Klebeband befestigt. Wer sichergehen will, holt sich megastarkes Klebeband aus dem Baumarkt. Jetzt noch die Spüle einsetzen und mit Heißkleber verkleben (muss aber nicht!) und den Wasserhahn einsetzen. Dieser hier war ein Kellerfund! Um das blöde Ding ins Holz zu drehen, habe ich an der gewünschten Stelle an drei Stellen nebeneinander vorgebohrt (kommt auf den Durchmesser des Wasserhahns an!) und habe das Ding dann mit aller Kraft ins Holz gedreht. Klappt Mädels – nur dran bleiben! Ein Ast aus dem Wald ist dann noch zur Halterung für Kochlöffel und Co. geworden. Ihn habe ich einfach mit zwei Haken und einer Kordel befestigt. In den Ast selbst habe ich dann auch nochmal drei kleine Haken gedreht, an denen etwas aufgehängt werden kann. Mit Tafelfolie (von Amazon) und der Beschriftung des Schreibtisch-Aufsatzes (von Klebefieber, individualisierbar mit Kindernamen!) wurde das Ganze dann noch etwas wohnlicher. Übrigens: die weiße Fläche des Schreibtischaufsatzes ist magnetisch – da kann man also ganz wunderbar kreativ werden!
Ausgestattet ist die Küche außerdem mit einer Mikrowelle von Miele (einfach mal nach „Mikrowelle Kinder Miele“ googlen) und einer Kaffeemaschine. Die Mikrowellte passt perfekt in das Fach des Schreibtischaufsatzes! Heute steht die Küche übrigens ohne Füße da, da die zweite Besitzerin, meine Tochter, kleiner ist als mein Sohn damals. Mit ihren knapp zwei Jahren ist es von der Höhe her gerade perfekt!
So – und jetzt viel Spaß beim Nachbauen! Ich freue mich, wenn ihr mir einen lieben Kommentar hinterlasst und mich an euren Kinderküchen-Hacks teilhaben lasst! Falls etwas nicht klar ist, meldet euch gerne…
Fröhliches Schrauben
Jenny
4 comments
Super Idee und ich würde es gerne nachbauen. Allerdings verstehe ich nicht ganz wie du den Backofen gemacht hast. Und welche einlegeböden braucht man?
Sehr schön! Ich plane auch, bald eine Küche selbst zu bauen und hier gibt es schon mal gute Inspirstionen!
Den Wasserkran kenn ich doch…
Haha! Danke lieber Mike für dieses Goldstück! Er perfektioniert die Kinderküche und die Kids drehen sich nen Wolf an ihm. 🙂